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August 18, 2003 at 12:11:00 AM CEST [philosophy] August 18, 2003 at 12:11:00 AM CEST Teddie and the truth Wenn Philosophen, denen bekanntlich das Schweigen immer schon schwerfiel, aufs Gespräch sich einlassen, so sollten sie so reden, daß sie allemal unrecht behalten, aber auf eine Weise, die den Gegner der Unwahrheit überführt.
Theodor W. Adorno (Quelle) Translation (impossible but I try anyways): When philosophers who as is widely known have difficulties to keep silent, engage in a conversation, they should talk in a way that always proves them wrong but in such a manner that the opponent is proved untruthful. Or something like that. I still have to think about this one. It's one of those Adorno bonmots which drive me furious the first time I read them. Actually I am not 100% sure if this is Adorno, I couldn't find any other mention of this passage on the interweb. Does any of my readers know more? link (2 comments) ... comment August 8, 2003 at 12:35:00 PM CEST [literature] August 8, 2003 at 12:35:00 PM CEST Erstens kommt es anders und zweitens als mann denkt Milan Kundera erzählt in Verratene Vermächtnisse (im Original Les Testaments trahis) eine Passsage aus Thomas Mann’s Joseph und seine Brüder über die ich heute morgen in der S-Bahn ganz schön schmunzeln musste: Wie etwa die Geschichte von Potiphars Weib und Joseph, sie toll vor Liebe, beißt sich in die Zunge und spricht ihre verführerischen Worte dann lispelnd aus wie ein Kind, „slaf bei mir, slaf bei mir“, während der keusche Joseph der Lispelnden drei Jahre lang Tag für Tag geduldig erklärt, daß es ihnen verboten sei miteinander zu schlafen. Am schicksalhaften Tag befinden sich die beiden allein im Haus; sie insistiert einmal mehr, „slaf bei mir, slaf bei mir“, und er erklärt ihr nochmals, geduldig, pädagogisch, die Gründe, weshalb sie nicht miteinander schlafen sollten, doch während dieser Erklärung bekommt er eine Latte, er bekommt, mein Gott, eine so phantastische Latte, daß Potiphars Weib bei diesem Anblick völlig verrückt wird und ihm das Hemd vom Leib reißt, und als Joseph davonläuft, um sich zu retten, immer noch mit seiner Latte, fängt sie an zu schreien, verstört, verzweifelt und entfesselt, sie ruft um Hilfe und beschuldigt Joseph, er habe sie vergewaltigen wollen.
link (no comments) ... comment August 7, 2003 at 8:26:00 AM CEST [philosophy] August 7, 2003 at 8:26:00 AM CEST Wie die gute Seele Adorno mal auf das Luder Bloch reinfiel Aus der neuen über tausendseitigen Adorno-Biografie von Stefan Müller-Doohm: Seinen Eltern gegenüber verschwieg Adorno auch nicht eine für ihn im höchsten Grade unangenehme Angelegenheit, die Ernst Bloch betraf.(623) Dieser hatte sich mehrfach an Horkheimer mit der Bitte gewandt, durch Forschungsaufträge eine institutionelle Absicherung und finanzielle Förderung durch das Institut zu erhalten.(624) Der Institutsdirektor hatte stets eine reservierte Haltung gegenüber dem Autor des berühmten Buches Geist der Utopie, die noch durch dessen Verteidigung der stalinistischen Säuberungen verstärkt worden war. Nun hatte sich Bloch im September 1942 mit einem im Ton verzweifelten Brief an Adorno gewandt,(625) in welchem er seine aktuelle materielle Misere in dramatisierender Weise darstellte: "Als Tellerwäscher bin ich entlassen, weil ich mit dem Tempo nicht mitkam. Zähle und bündle jetzt Papiere, verschnüre sie und bringe sie auf einen Wagen. Acht-Stunden-Tag. Macht mit Hin- und Rückfahrt und einer Stunde Mittagspause elf Stunden, bis ich wieder nach Hause komme. Von irgendeiner Art eigener Arbeit ist, wie sich versteht, keine Rede mehr."
War es blinde Naivität oder extremes Mitgefühl, daß Adorno diese Schilderung wörtlich nahm? Tatsächlich war der marxistische Philosoph niemals Tellerwäscher, und er hat auch nie Pakete gepackt. Aber Adorno war fest davon überzeugt, daß Bloch, zu dem er und seine Frau ein freundschaftliches Verhältnis pflegten, umgehend geholfen werden müsse. Unabhängig von der vorübergehenden Unterstützung durch das Institut, für die er sich eingesetzt hatte, veröffentlichte Adorno nach Rücksprache mit Horkheimer einen Spendenaufruf im Aufbau zugunsten von Bloch. In seinem kurzen Artikel brachte er nicht nur eine Darstellung der Grundideen der Blochschen Philosophie ("die Entfremdung von Subjekt und Objekt zu überwinden ", "das messianische Ende der Geschichte: [. . .] die unbedingte buchstäbliche Abschaffung von gesellschaftlich-natürlichem Leid"), sondern schrieb unter anderem: "der Theolog der Revolution konnte sich nicht anpassen, und das wird von denen, die die Arbeitsplätze zu vergeben haben, so wenig verziehen wie von den Intellektuellen [. . .]. Seine Beziehung zum Papier ist endlich realitätsgerecht geworden. Er bündelt es, acht Stunden am Tag in einem dunklen Loch stehend. Dem Konzentrationslager ist er entronnen, auf daß man ihm die Mucken draußen austreibe. [. . .] Die Emigration ist ihm den Dank schuldig geblieben.Wie einem Sündenbock hat sie all ihr Elend einem aufgeladen, der mit wenigen anderen jenes Deutschland repräsentiert, dem in der Tat Hitlers tödlichster Haß gilt."(626) Daraufhin erklärte Bloch in einem offenen Brief in der Exilzeitschrift, daß er den Autor des Aufrufs in keiner Weise dazu inspiriert habe. Zugleich verwahrte er sich Adorno gegenüber gegen derartige Initiativen in "jener falschen Öffentlichkeit ". Er betonte: "Ich kann mich auch nicht als Sündenbock ansehen, dem die Emigration all ihr Elend aufgeladen hat. Es gibt viele Tausende, denen es ebenso wie mir und schlimmer geht."(627) Durch diesen unglücklichen Vorfall kam es zum Zerwürfnis zwischen Adorno und Bloch, das über zwanzig Jahre andauern sollte. Im Brief an seine Eltern, kurz vor Weihnachten 1942 geschrieben, gestand Adorno die Blamage ein, die sein Aufruf und der Leserbrief für ihn bedeuteten. Er habe sich Bloch zum Feind gemacht.
(623) Vgl. Brief von Adorno an die Eltern vom 21.12.1942, Adorono, Briefe an die Eltern 1939-1951, 2003, S. 175. (624) Vgl. Horkheimer, Briefwechsel, GS 16, S. 413 ff. sowie Band 17, S. 334 f. (625) Vgl. Bloch, Briefe, Band 2, S. 443 ff. (626) Adorno, Für Ernst Bloch, GS 20.1, S. 190 ff. (627) Bloch, Briefe, Band 2, S. 446. link (one comment) ... comment August 6, 2003 at 11:04:00 PM CEST [music, lyrics] August 6, 2003 at 11:04:00 PM CEST My home is where my heart is Now, a house is not a home
I'm out in the street tonight
a house is not a home
I'm without a dream tonight
Gun Club - A House Is Not a Home from Lucky Jim link (4 comments) ... comment August 5, 2003 at 10:23:00 PM CEST [journal] August 5, 2003 at 10:23:00 PM CEST Sommerloch That's the period of the big summer holidays where the news are even more made-up than usual. Where absolutely nothing happens as even the politicians are somewhere on a beach, sipping their tequila sunrises. I am very deep in this summer hole myself. The heat, 35 degrees celsius is one reason, another one is that I am more and more realizing that the part of contemporary music I like is even smaller than I thought and gets smaller every day. Stuff I used to love doesn't do it anymore for me. Even Joni Mitchell sounds so far away and dated though she is of course absolutely timeless. One track I heve been enjoying is Hard to Find from American Analog Set's new not yet in Germany available album Promise of Love which is available as mp3 at Insound. This band is sooo mellow, it's unbelievable. The perfect music for hot summer evenings. So relaxed, so tuneful, so addictive. How can a band be so sweet? Live they are even lovelier, by the way. link (no comments) ... comment July 31, 2003 at 9:31:00 PM CEST [music, albums] July 31, 2003 at 9:31:00 PM CEST kitsch me if you can One reason I love music is the healing effect some of it has on me. It is weird but whenever I’m in a depressive mood I love to listen to sad music. Bathing in self-pity really does me good occasionally. It’s very selfish and totally unproductive but it helps to get over those dark intervals. When I’m down I can’t take happy-go-lucky music. Actually I hardly ever listen to happy music. Usually it makes me feel uncomfortable. Something must be wrong with me, I feel. Anyways when I read in this ILM thread about a new American Music Club album and I noticed several people were slagging off West, Mark Eitzel’s phantastic collaboration with Peter Buck from REM I had to defend it (to no avail of course) and relisten to it. It still has got this immediate soothing effect on me, like an embrace of a brother in soul. Warm and hopeless at the same time. Extremely tuneful and almost poppy with that very special so desperate sounding crooner's voice of Eitzel on top. Rather lushly produced with Buck’s guitar, some piano, drums, keyboards, saxophone and even flutes. And if it is true what one guy on the ILM thread said, namely that the album was only rehearsed for a couple of times before the recording I must say that this is how I like it, any more polishing would have only diluted the essence of the record. There is also a jazzy track on it which ends in a kind of improvised jam session: Three Inches of Wall. And on the last song Live Or Die there is a wonderful saxophone solo. Some wise and banal bits of the lyrics I overheard, I couldn’t find the complete lyrics on the web: Chorus from If You Have to Ask: if you have to ask
then you‘ll never know
Chorus from Free of Harm: i know your story
i won’t tell anyone
i keep you free of harm
i know i’m a little shallow
In Your Life: you threw away your life
throw it to me
Stunned & Frozen: excuse me can i sit at your table
i’m an expert in life-long depressions
though i know something is always lost in the translation
Chorus from Live or Die: no one cares
if i live or die
link (no comments) ... comment [music, artists] July 31, 2003 at 12:43:00 PM CEST Warszawa There is an interesting thread on Warsaw on ILM going on. You know this punk group named after a Bowie/Eno song on Low which would become one of the darkest and most powerful bands of all-time: Joy Division. Tastelessly named after the nazi concentration camp brothels. I wish I had seen them live but I was busy listening to my album of 1976 at the time which will be reviewed soon... link (no comments) ... comment July 29, 2003 at 10:59:00 PM CEST [politics] July 29, 2003 at 10:59:00 PM CEST "Positiver Antisemitismus" und anderes Unersprießliches bezüglich meines Leib- und Magenblattes Robin Detje schrieb in der ZEIT vom 18.6. einen Artikel über die Friedman-Affäre, in der er von antisemitischen Anhaftungen und ähnlichem Kokolores faselte. Zwei Wochen später gab es folgenden Leserbrief dazu, der mir so sehr aus der Seele gesprochen hat, wie lange kein ZEIT-Artikel mehr: "Und was darf man in Deutschland als Jude?", fragt Robin Detje. Ich bin Jüdin, 28 Jahre, gebräunt, durchaus elegant und gebildet, spreche mehrere Sprachen - und ob Sie es mir glauben oder nicht: Ich darf in Deutschland eine ganze Menge und habe mich deshalb nie "verdächtig" gemacht! Ich darf arbeiten, Steuern zahlen, wohnen und leben, darf nichtjüdische Freunde haben, wählen - kurz: Ich darf alles, was jeder Bürger der Bundesrepublik darf. So sehe ich mich, so werde ich gesehen, so will ich auch angesehen werden.
"Aber da Antisemitismus auch hervorragend im Unterbewusstsein funktioniert" (Robin Detje), schafft es der Autor, einen Bezug zwischen den Vorwürfen gegen Herrn Friedman und der Tatsache, dass er Jude ist, herzustellen. Dabei ist es mir völlig schleierhaft, wie der Autor auf die Idee kommen kann, dass hier "der Jude" angegriffen wird. Ist das nicht ein Griff in die rhetorische Mottenkiste? Ich brauche in der "Affäre Friedman" keinen Juden, um mich zu empören, schockiert zu sein oder auch zu freuen. Dagegen fühle ich mich angegriffen, wenn der Autor zwischen jüdischen und arischen Fernsehmoderatoren, jüdischen und "wir anderen Deutschen" fein unterscheidet und sich im "positiven Antisemitismus" verheddert. Die Vorwürfe gegen Friedman gewinnen doch ausschließlich deshalb an Brisanz, weil sie sich gegen den Vertreter einer äußerst angesehenen Institution und einen sehr engagierten Fernsehmoderator mit hohem moralischen Anspruch richten. Das reicht mir schon.
Was mir jedoch noch sehr viel mehr reicht, ist, dass der Autor "den anderen Deutschen" - zu denen ich ja nach seiner Meinung nicht gehöre - Antisemitismus vorwirft und mich dadurch mahnend-betroffen in eine Ecke schiebt, in der ich nicht stehen möchte.
Das Volk der Säufer, Temposünder, Ehebrecher, Steuerhinterzieher, der Politiker, die ohne Reservefallschirm aus dem Flugzeug springen, des Altbundeskanzlers mit dem ehernen Ehrenwort, der Spießbürger mag seine Macken haben, macht mir das Leben manchmal auch schwer, aber nicht weil ich Jüdin bin. Es sei denn, ich lese gerade so einen Artikel.
MYRIAM BEST, SAARBRÜCKEN Mit dem permanenten Gerede über Antisemitismus in Deutschland redet man den Antisemitismus erst herbei. DIE ZEIT, meine absolute Lieblingszeitung, die ich seit 25 Jahren mit (allerdings schon seit längerem nachlassender) Begeisterung wöchentlich lese, wird mir immer suspekter in letzter Zeit. Erst wurde in einem Leitartikel von Thomas Kleine-Brockhoff die absurde Behauptung aufgestellt, dass es im Irakkrieg (noch vor demselben) nicht ums Öl gehen würde. Dann wurde kürzlich von Jürgen Krönig die BBC fertig gemacht wegen angeblich aufgebauschter Berichte bezüglich des verlogenen Massenvernichtungswaffen-Kriegsgrunds der Briten und Amerikaner. In dieser traurigen Geschichte um den Herrn Kelly hat sich nur einer wirklich Vorwürfe zu machen und das ist Herr Blair, der gelogen hat, dass sich die Balken biegen und dann auch noch eine unerbittliche Untersuchungskomission eingesetzt hat, mit der er Herrn Kelly in den Selbstmord getrieben hat. Wenn das so weiter geht, dann lese ich bald überhaupt keine deutschen Printmedien mehr. Mit unabhängigem Journalismus hat das meiner Ansicht nach nicht mehr viel zu tun. Sind die jetzt auch schon ferngesteuert von Bush und Konsorten? link (no comments) ... comment July 26, 2003 at 11:01:00 PM CEST [art] July 26, 2003 at 11:01:00 PM CEST My favourite painting
link (no comments) ... comment July 25, 2003 at 9:36:00 PM CEST [journal] July 25, 2003 at 9:36:00 PM CEST My birthday present from Catherine
Now that I have got a digital camera (thank you my dear) I can even post when I have nothing to say and nothing to quote...
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last updated: 9/25/24, 10:42 PM subscribers: 390 contact: alex63 at bigfoot dot com 40 years, 40 albums why this is called close your eyes some photos Youre not logged in ... Login
XXVIII: 1998 Cat Power - Moon Pix The other albums Most people voted for Massive Attack's Mezzanine in the poll. ... by alex63 @ 9/25/24, 10:42 PM Tom Liwa - Im Tal der nackten Männer (Lyrics) Es war ein weiter Weg Den Kaiserberg runter bis zu dir Mit Sternen in ... by alex63 @ 8/14/24, 5:16 PM ...
Hier geht es weiter. Schon mehr oder weniger seit über 10 Jahren... by alex63 @ 12/8/21, 5:41 PM ...
Der Schachchamp hieß entweder Miguel oder evtl. Manuel. Es gab noch eine ... by alex63 @ 2/23/21, 8:55 AM mp3 blogs/rotation etc. Update: The most useful site in this category is the mp3 blog ... by alex63 @ 1/26/20, 12:23 PM ...
du hast recht, die angeblichen lifetime forward mailadressen von bigfoot wurden irgendwann ... by alex63 @ 12/20/19, 11:23 PM
03/02 GIANT SAND, F, Brotfabrik............. .
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