Mit + kriegt man auch hier im Antville-Editfenster so einige ungewollte Änderungen wieder zurück. Bei mir waren es gerade zwei. Und ich dachte schon, es wäre alles komplett im Datennirvana gelandet.

heute morgen fiel es mir auf. es ist sommer. und u.a. auch deshalb weil ich mir vorgenommen habe mindestens einmal pro woche nicht mit dem auto zur arbeit zu fahren & weil noch genug zeit war, lief ich die viertelstunde zur s-bahnstation. dort ging ich zum anderen ende des bahnsteigs und passierte eine große junge frau. sie trug eine hellbraune leicht ins olivgrün gehende leinenhose. hatte frauenschuhe an und ich roch ihr zartes, unaufdringliches parfüm als sie an mir vorüberging. wir stiegen an derselben tür ein, ich setzte mich auf die seitlich gegenüberliegende bank. wir waren nur durch den gang getrennt. ich musste dauernd dagegen ankämpfen zu ihr rüberzusehen. sie las ein buch, dessen titel ich beim besten willen nicht entziffern konnte (ich hab es auch nicht wirklich versucht) und ignorierte mich vollkommen. sie muss nach mir ausgestiegen sein. my s-bahn crush.

auf dem weg vom hauptbahnhof zur arbeitsstelle war wie immer kurz vor meinem ziel die polizei. in zweierbesetzung. männlein und weiblein. twentysomethings. er sagte in einem ruhigen ton irgendwas zu ihr und sie guckte ihn an und lauschte aufmerksam. sie hatte lange blonde haare, sah gut aus und ich sah sie kurz an als sie ihn bewundernd (wahrscheinlich nur in meiner vorstellung) ansah. my on the way to work crush.

im büro reihum tach gesagt, wie jeden tag, ich bin fast immer der letzte. computer angestellt und etwas später runtergegangen. am aufzug treffe ich eine ziemlich neue kollegin aus einer anderen abteilung. wir fahren gemeinsam runter zur kantine. und sie sagt mir im lift, dass sie meine krawatte mag (und hinzufügt "darf ich das sagen?") weil sie wie die meisten meiner krawatten kein abstraktes, klassisches muster sondern bilder und zwar rosa fische drauf hat. unten angekommen will ich ihr mehr zu meinen krawattenmustervorlieben sagen und es kommt irgendjemand vorbei. mit dem sie weiterspricht. my could have been work crush.

abends dann zu unserem lokalen supermarkt. es gab zwei schlangen. stellte mich an der kürzeren an und hörte, dass die kassiererin etwas rüberrief, das ich nicht verstand. am ende des bandes stand ein aufsteller mit "kreditkarten werden nicht aktzeptiert" o.s.ä. drauf. die kassiererin sagte, dass jemand den aufsteller umdrehen sollte. vor mir war ein koreaner. ich versuchte ihm mit worten und dann mit bewegungen meiner vollen rechten hand klar zu machen, was er tun sollte. er verstand nada alleman. ein anderer kunde erbarmte sich. die kasse machte gerade zu. ich ging in die andere schlange. vor mir eine dunkelhaarige frau. mit langen haaren. die mir schon vorher aufgefallen war. deren alter ich nicht einschätzen konnte. hatte die brille nicht auf. 20? 40? sie hatte zwei unverpackte fahrradschläuche auf dem band. probleme beim kassieren waren vorprogrammiert. der junge kassierer fragte die andere kassiererin, die inzwischen fertig war, nach dem artikel zu suchen. sie kam zurück mit einer packung. die, wie ich jetzt sah, junge dunkle markante schönheit sagte wie aus der pistole geschossen, dass sie zwei schläuche bräuchte und später, dass die größe des schlauches in der packung anders war. der kassierer schien etws überfordert. sie sagte mit ihrer sanften stimme völlig souverän "kein stress. ich habe zeit." am ende wollte er ihr noch den kassenzettel geben und sie meinte nur "den schenk ich ihnen." sie sprach akzentfreies perfektes deutsch, ihr äußeres konnte aber nicht verbergen, dass ihre eltern nicht aus deutschland kamen. my aldi crush.

For all you lovers of Adorno's Minima Moralia hiding in the corner: The WFMU blog offers the abbreviated five song punk version by Brian Joseph Davis I mentioned a while ago. It doesn't always please the ear but the original didn't aim at enchanting the reader neither.

March 1984: Climate of Hunter May 1995: Tilt May 2006: The Drift

The eleven year cycle of Scott Walker. Which leads to a new album released in spring. The most unlikely time to listen to his music. Maybe it is too dark, too hermetic, too horrifying to be taken in in e.g. November. As it would then double the suicide rate in between his fans. And he wouldn't earn enough money to make another album eleven years later? Or is it just natural for him as he records in winter and releases in the forthcoming blossom?

In March 1984 I was about to finish my involuntary military service and was starting to plan my second try to cycle to India which ended in Cappadocia. Scott Walker only existed in my aural world as member of The Walker Brothers of which I only knew The Sun Ain't Gonna Shine Anymore.

In 1995 I heard bits of Tilt in the CD Buttek in Luxembourg near the Grand Duke's Palace. I couldn't take Walker's mannered voice.

Yesterday I listened to The Drift for the first time. Not sure if I can take it this time though I feel that it is huge. About our times but not from our time. The soundtrack to the horror movie we live in. A different kind of rock opera.

Further reading:

• Unedited transcript of Rob Young's interview with Scott Walker for The Wire
• Marcello's lengthy wide screen piece
• 600+ posts ILM thread

Heinz Stücke started cycling around the globe from his home town Hövelhof, Germany in August 1960. After 500,000+ kilometers he is still going. With the same bike! Here is his account (via metafilter).

Short term mp3 loss has a great primer to post punk with 31 classics from one of the most exciting eras of rock music online.

One of three new Radiohead songs of which I found good quality live versions here. A simple piano tune with Johnny Greenwood's Ondes Martenot and Thom Yorke singing in falsetto. In the beginning Thom's prerecorded looped "Uh" sounds like an answer to Laurie Anderson on O Superman when she kicks it off by repeating "Ha" many times. There is a staccato feel due to the "Uhs" and the piano play which is resolved when the Ondes Martenot and later the guitar joins in. This song is touching me deep inside. It's very harmonic and tuneful (severa times Thom hums the melody in a way which seems to suggest that this is too beautiful to be sung in words, he is getting lost in it) but emanates a profound sadness and forlornness at the same time. Like all truly great Radiohead songs. It's an instant classic. They seem to continue their trip to slower, sparser, more concentrated music. I wonder when they will arrive at silence.

I am quite enjoying Tom Verlaine's new streamable songwriter album songs and other things. Of course there is his immediately recognizable cool warm guitar sound. Relaxed yet still dynamic. And his characteristic slightly nasal but usually rather low voice. Additionally the fourteen songs are varied and not too long. And they get even better (and calmer) in the course of the album. It starts and ends with an instrumental. If you ask me this is better than the Television records.

es ist nicht nur so, dass die ersten dreissig sekunden, die entscheidenden sind. meistens stimmt der erste eindruck auch. allerdings wenn er nicht stimmt, dann stimmt er überhaupt nicht.

I don't remember ever having listened to this song by The Smiths before. Probably my fading memory, who cares. It makes me realise what I like about them. The contrast between Morrissey's self-pitying, lamenting, grave vocals and the airiness of Johnny Marr's guitar. An improbable encounter of total opposites. But together they nail it. I have to think about what it is this it (from the Shoplifters from Manchester bootleg).