catherine hat den film auch gemocht, vielleicht ist wes anderson ja mehr was für frauen? so ein leben zu haben, mag ja durchaus erstrebenswert sein, aber diesem leben, das man ja nicht hat, zuzugucken, finde ich unglaublich öde. der film erschien mir ziemlich kalkuliert auf schale effekte. die story war so seltsam zusammengepatched, das ergab überhaupt kein ganzes, machte keinen sinn. was ja nix schlimmes sein muss, aber das kam mir alles so montiert, so lächerlich in seiner künstlichkeit vor. der film kratzte immer nur so an der oberfläche rum, da wurde indien als bühne missbraucht für dämlichen klamauk. wobei indien in filmen natürlich immer schwierig ist, filme indien nie gerecht werden können. damals der gandhifilm hat mich auch sehr abgestoßen. die letzte stunde von dem konnte ich nur schlafend ertragen. deinen kommentar habe ich natürlich provoziert, schön, dass du hier noch mitliest...

ja, aber wo liegt denn das indien, dass du nicht findest bei anderson? land und leute sind nahtlos integriert in den plot. diese zugreise ist da wohl möglich, als tourist erlebt man in indien diese deutungsunsicherheit bei vielen gegenständen und gewohnheiten, ist das wichtig oder reine deko, was hat das für ne geschichte, die überforderung im überfluss (been there). es ist kein doku-wissens-film über indische verhältnisse, figuren, dialoge und situationen stehen für die individuen und nicht für clichees oder europäische fernwehen. und die geschwisterbeziehungen fand ich ziemlich klasse beobachtet. (natürlich war es eigentlich die vorstellung, als nonne in einem bergkloster am anderen weltende zu leben, die mich entzückt hat, der mutterrollenbruch)

(klar lese ich noch mit!)

da hast du natürlich meine schwache stelle erwischt, ich war noch nie in indien. mein indien liegt zwischen meinen schläfen. aber muss in einem film, der in indien spielt wirklich eine schlange ausbüchsen und muss es am ende in ein kloster gehen? das sind dann doch schon ziemliche klischees. wenn der ganze film so wie die passage in dem dorf gewesen wäre, nachdem die drei versucht haben, die kinder vor dem ertrinken zu retten, hätte ich den film gemocht. aber innerhalb des films waren diese wahrscheinlich dokumentarischsten szenen wie ein fremdkörper, der innerhalb der geschichte eigentlich nichts verloren hatte und aus authenizitätsgründen (oder was sonst?) mitgenommen wurde. indien und im luxuszug rumkutschieren sind auch zwei sachen, die in meinem hirn nicht zusammengehen. die drei hätten viel früher aus dem zug geschmissen werden sollen, dann wäre der film vielleicht eher nach meinem gusto gewesen. die beziehungen zwischen den drei brüdern haben mich nicht so interessiert, muss ich gestehen. die charaktere fand ich ziemlich blass, vor allem den jüngsten bruder. ich nehme mal an, du hast dich eher mit der geschichte identifizieren können. drei brüder, die ihre verlorene mutter im kloster besuchen wollen, da müsste man als mutter dreier söhne ein herz aus stein haben, wenn einen das nicht berühren würde, oder?

... aber man ist doch irgendwie immer im luxuszug, so als europäer in indien. (bollywood! gibts ja auch noch.) .. und ich glaub nicht, dass die handlung eine übertrieben große rolle in dem film hatte, ging mir eher um erkennen und den hinreißenden umgang mit realität. die mutter fand ich sehr spannend, das verweigern, die abwesenheit, die macht.

stimmt schon, das mit dem luxuszug. hab es mal anders versucht, hat nicht sollen sein.