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October 22, 2003 at 11:18:00 PM CEST [music, concerts] October 22, 2003 at 11:18:00 PM CEST Fehlfarben in Frankfurt Peter Hein war sichtlich not amused, dass das Konzert ganz kurzfristig (vielleicht acht Stunden vor Einlass) von der geräumigen Batschkapp in den intimeren Klubkeller des Nachtlebens verlegt worden war. Er hätte schon vor weniger Leuten in der Batschkapp gespielt und Frankfurt wäre ja sowieso früher ihre Stadt gewesen. Aber bevor es losging mit der zentralen Band der Neuen Deutschen Welle, heizte uns ein Septett aus Bremen ein: Schwarz auf Weiss. Eine funkige, laute und spritzige Angelegenheit. Der Sänger strotzte nur so vor Energie und Selbstdarstellungslust. Die Texte waren in deutsch. Simpel aber gut. Punk und NDW waren nicht weit. Die beiden Bläser (Saxofon und Trompete) setzten das I-Tüpfelchen auf den Sound, der hauptsächlich von der Gitarre und den Keyboards bestimmt war. Am Ende gab es ein langes, hypnotisches gejammtes Stück, dass meinetwegen noch eine halbe Stunde hätte weitergehen können. Ich befürchtete nun schon, dass die Fehlfarben ihre Vorgruppe, die fast eine Generation jünger war als sie, nicht würden toppen können, aber da hatte ich mich glücklicherweise getäuscht. Obwohl es eine Weile dauerte bis die Band sich warmgespielt hatte. Die ersten Lieder waren von der letztjährigen Reunionplatte Knietief im Dispo und ihnen fehlte etwas der Biss. Zudem schrie Hein am Anfang ziemlich unverständlich ins Mikro und selbst ein Stück wie Grauschleier, das ziemlich hingerotzt wirkte und dem das Saxofon am Ende schmerzlich abging, war nur ein blasser Abklatsch von alten gloriosen Zeiten. Es fehlte ein bisschen die Lässigkeit und Schnoddrigkeit. Im Laufe des Abends tastete man sich jedoch vorsichtig zurück in die Anfänge der Band und der punkigen Vorbands und die vorderen Reihen pogeten wie als wären gerade die Achtziger angebrochen. Ihren einzigen Hit (den sie ziemlich hassen) spielte die Band glücklicherweise nicht. Anstattdessen die wesentlich besser zur Gruppe passende Persiflage mit der das letzte Album endete: Sieh Nie Nach Vorn, Was hab ich denn da vorn verloren?
Es fiel auf, wieviel Spaß es den Musikern machte zusammen live zu spielen, sie lächelten sich dauernd untergründig-geheimnisvoll an. Insbesondere die einzige Frau, die junge gleichzeitig burschikose und zierliche, kraftvoll und präzise auf die Felle und Becken eindreschende Saskia von Klitzing, schien permanent mit Hein und den anderen Urgesteinen ganz natürlich zu flirten. Im Laufe des Abends wurden dann alle meine Lieblingslieder bis auf Das war vor Jahren (glaube ich) von Monarchie und Alltag gespielt. Neben Grauschleier sind das Hier und Jetzt, Das sind Geschichten, Gottseidank nicht in England, Apokalypse (ursprünglich Ernstfall betitelt und von Heins Punkband Mittagspause) und am Ende des offiziellen Sets das grandiose atmosphärische Paul ist tot, das mich immer so unheimlich an die Cure erinnert, ohne die pathetisch düstere Stimme von Robert Smith. Bei diesem Lied verließen dann die Bandmitglieder eines nach dem anderen die Bühne, angefangen mit Peter Hein. Thomas Schwebel spielte am Ende das repetitive rhythmische Riff für eine Weile ganz alleine bis auch er verschwand. Nach einer Weile kamen sie dann wieder, Hein war es wohl doch etwas zu warm geworden und er hatte sich des braunen Anzugs und des oben weit aufgeknöpften orangen Hemdes, das nonchalant seine haarlose Brust ausstellte, entledigt und war nun im T-Shirt. Es wurden dann noch mehrere großartige ältere Punknummern gespielt, u.a. Große Liebe/Maxi von Thomas Schwebel aus S.Y.P.H.-Tagen, damals noch Industriemädchen betitelt mit dem genialen Zeilenpaar: Beim Kernkraftwerk, da haben wir uns geliebt,
neben uns hat leise der stille Brüter gepiept.
Abgeschlossen wurde die eindrucksvolle Zeitreise zurück mit Alte Pizza von der NDW-Dada-Avantgardetruppe Der Plan. Der passend zum Lied leicht in die Breite gegangene Pyrolator Kurt Dahlke, der die meiste Zeit des Konzerts fast unbeweglich ernst in der Ecke an seinem Synthesizer rumgemacht hatte, sang nun vom Charme der ollen Pizza und tanzte wie ein Verrückter mit herumwirbelnden Armen dazu. Ein rundum gelungenes Konzert. Ich freue mich schon auf das nächste Mal. P.S. Andreas, den ich auf dem Konzert traf, hat hier seine Impressionen niedergeschrieben. P.P.S. Eine seltsame, die Konzeptlosigkeit der Band anklagende Besprechung in der Frankfurter Neuen Presse. link (one comment) ... comment [music, concerts] October 22, 2003 at 9:57:00 PM CEST What was the concert with the fewest spectators you ever attended? is a thread I started here at I Love Music. My favourite answers yet: haha, as a one-time promoter of shows at an all-ages place, i've seen bands perform to nobody.
best award for generating the fastest musician-count/spectator-count ratio was the Master Musicians Of Bukkake, who closed out the Rick Bishop led Beatles tribute fest here earlier in the summer. (the very same from Sun City Girls). The 9-piece band in question played a gruelingly long noisy "I Want You" for 35 minutes. Maybe one person for every five minutes, if lucky?
-- donut bitch (do...), October 21st, 2003. the cruel sea - strawberry hills hotel 2 people - my boyfriend and I they were really big then too -- katharine (rabbitwithfangs...), October 22nd, 2003. i was there in 1968 i was there at the first Can show in Cologne me and my dog -- mentalist (pete...), October 22nd, 2003. I suppose the last post was a joke. link (2 comments) ... comment [philosophy] October 22, 2003 at 1:20:00 AM CEST Exploring is delightful to look forward to and back upon, but it is not comfortable at the time, unless it be of such an easy nature as not to deserve the name.
Samuel Butler - Erewhon link (no comments) ... comment [journal] October 22, 2003 at 1:15:00 AM CEST Wish or raising the obstacles I would like to roll my last cigarette with one hand, preferably the left. P.S. A much better idea would be to stop and then not to start again before having made a roll-up with the left hand, I feel. Mmm. link (no comments) ... comment |
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last updated: 9/25/24, 10:42 PM subscribers: 390 contact: alex63 at bigfoot dot com 40 years, 40 albums why this is called close your eyes some photos ![]() Youre not logged in ... Login
![]() ![]() ![]() XXVIII: 1998 Cat Power - Moon Pix The other albums Most people voted for Massive Attack's Mezzanine in the poll. ... by alex63 @ 9/25/24, 10:42 PM Tom Liwa - Im Tal der nackten Männer (Lyrics) Es war ein weiter Weg Den Kaiserberg runter bis zu dir Mit Sternen in ... by alex63 @ 8/14/24, 5:16 PM ...
Hier geht es weiter. Schon mehr oder weniger seit über 10 Jahren... by alex63 @ 12/8/21, 5:41 PM ...
Der Schachchamp hieß entweder Miguel oder evtl. Manuel. Es gab noch eine ... by alex63 @ 2/23/21, 8:55 AM mp3 blogs/rotation etc. Update: The most useful site in this category is the mp3 blog ... by alex63 @ 1/26/20, 12:23 PM ...
du hast recht, die angeblichen lifetime forward mailadressen von bigfoot wurden irgendwann ... by alex63 @ 12/20/19, 11:23 PM ![]()
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