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[the trip]

Jon Krakauer - In die Wildnis


Das Buch, das Sean Penn jetzt verfilmt hat, habe ich Anfang Juni 2001 wenige Wochen bevor ich mit dem Bloggen angefangen habe, gelesen. Anbei meine leicht korrigierten Notizen von damals:

Das traurige Schicksal von Chris McCandless, der im Sommer 1992 zweiundzwanzigjährig in der Wildnis Alaskas verhungert. Das Buch hat mich sehr an meinen Trip von 1982 erinnert. Chris, der sich Alex Supertramp nennt, reist von 1990-92 meist als Tramper durch die USA von Washington, DC, wo er aufgewachsen ist, nach Arizona, von dort nach South Dakota und schließlich nach Alaska. Er will aus erster Hand leben, geht lieber zu Fuß als mit dem Auto oder Zug zu fahren. In Alaska versucht er nur von der Jagd und dem Sammeln von Beeren, Pilzen etc. sowie fünf Kilo Reis zu leben. Am Ende scheint er sich mit wildem Kartoffelsamen vergiftet zu haben. Er verläßt seine Familie 1990 und meldet sich bis zum Ende nicht mehr bei ihr. Sein Vater ist autoritär und ein erfolgreicher NASA-Raketeningenieur. Wahnsinnige Parallele: Er ist am 10.6.1936 geboren! Chris ist hochbegabt, interessiert sich aber nicht für Studium und konventionelle Berufskarriere. Er geht quasi ohne Geld (das er vorher verbrannt hat) auf den Selbstfindungstrip. Ohne Karten und Kompass geht er in die Tundra in der Nähe von Healy, Alaska. Dieser jugendliche Übermut kostet ihn das Leben. Mit Karten und etwas mehr Geduld hätte er die Meßstation des Teklanika Rivers gefunden und hätte in einem Korb den Fluß überqueren können, um zurück in die Zivilisation zu kommen.

P.S. Zitat aus der Besprechung des Films von oben:

"mit Thoreaus Buch „Walden“ im Gepäck, Jack Londons „Ruf der Wildnis“ und einem Tolstoi-Band."

Ich hatte damals Eichendorffs Taugenichts, Nietzsches Zarathustra und ein schmales Bändchen der Rowohlt Enzyklopädie über die Philosophie des Zen-Buddhismus in meinem Koffer. Das Büchlein habe ich, glaube ich, nie bis zum Ende gelesen. War etwas zu abstrakt für mich. Den Taugenichts habe ich im Regen hinter Salzburg ausgelesen. Erinner mich noch überrascht gewesen zu sein, wie lesbar er war und wie zeitlos. Einige Passagen drifteten dann aber doch ins Märchenhafte ab. Vor allem die naiv anmutenden Lieder waren aus einer anderen Zeit. Im Zarathustra immer nur einige Kapitel auf dem Sintagmaplatz in Athen. Dieser erhabene feierliche Ton war selbst mit einer Halbliterpulle Retsina kaum zu ertragen. Das waren übrigens beides Reclamheftchen. Auch wegen der Gewichtsminimierung. Ich war mit dem Rad unterwegs.


 
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Heute vor 25 Jahren. Und immer noch nicht genug Abstand, um die Reise meines Lebens, die nicht nur eine Flucht vor Deutschland und den Deutschen war, endlich mal schriftlich in Worte zu fassen. Außer den Tagebuchnotizen der ersten sechs Tage habe ich so gut wie nix von der Reise aufbewahrt.


 
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Do 1.7.82


Morgens in 1/2 h durch Ljubljana geradelt. Abends von Bullifahrer zu Bier eingeladen, danach stockbesoffen, noch bis zu Nachtlager in Straßengraben vor einem Dorf gekommen, unreife Äpfel geklaut, an Fete vorbeigekommen.


 
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Mi 30.6.82


Morgens in Villach vergeblich in Buchladen nach Wörterbuch gefragt. Danach nach Tarvisio gefahren, um steilen Ofenpass (1100 m) zu umgehen. Vorher übriggebliebenes österreichisches Geld (20 Schilling) in Dinar getauscht. Erste Reifenpanne in Italien. Langwierige Reparatur mit Wassertopf. In Jugoslawien an Grenze nach Geld gefragt (50 DM) und angehalten worden, möglichst alles in Jugoslawien zu verpulvern. Ca. 20 Km vor Ljubljana halt gemacht. Im Dorf neben Wald gezeltet, am nächsten Morgen Holz für Teefeuer geholt.


 
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Di 29.6.82


Morgens in Spittal eingekauft (bei Hofer) + kurz dahinter Vorderachsenbruch festgestellt. Erstes Mal eigenes Feuer gemacht. Tee gekocht? Zurück in der Stadt Fahrrad repariert. Nachmittags Richtung Villach gefahren. Langgezogener, schwach ansteigender Weg(?). Dort weder in der Scheune noch in der JH, wie Bauer mir riet, schlafen können. Daher legte ich mich erst in meine Aludecke unter Fichten, baute aber Zelt auf nachdem mir das Knistern und Tröpfeln (es regnete) den Nerv tötete. Plötzlich fing es an strömend zu gießen. Ich dinierte neben Supermarkt: Graubrot + Schmalz mit Salz. Eine ältere Frau kaufte mir Wurstscheiben dazu.


 
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Mo 28.6.82


Am Morgen Taugenichts beendet + über den Klammpaß (778m), den ich dank Gangschaltung ohne Schieben meisterte. Am Vormittag nach Badgastein, wo ich Lunchtime einlegte. Dort angeekelt von Kurbesuchern + eingebildeter Großzügigkeit in Fleischerei, wo ich bettelte + die Dame mir ein oder zwei Brötchen machte mit Wurstscheiben + 10 Schilling haben wollte. 10 DM getauscht? Danach durch den Tauerntunnel von Böckstein nach Mallnitz mit der Bahn. Steile Abfahrt nach Oberveltach. Kurz vor Spittal am Straßenrand gezeltet. Vorher Sauerkirschbaum abgepflückt und in Gasthof etwas Brot und Fleisch (Reste) erbettelt.


 
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So 27.6.82


Von dort über die Grenze nach Salzburg, wo es strömend regnete. Las etwas im Taugenichts, fuhr dann über Hallein und den Paß Lueg (573m), den ich das Rad hochschieben mußte, da die Gangschaltung noch nicht in Ordnung war, nach Bischofshofen, wo ich in einem Heuschober übernachtete.


 
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Sa 26.6.82


Abends gegen 20h fuhr ich los mit dem Fahrrad gen Duisburg Hbf. Um 21h30 besorgte ich mir eine Fahrkarte für 150.- wobei ich 5.- fürs Fahrrad zahlte. Dann wartete ich bis etwa 23h30 um dann mein Rad in den Zug zu verladen und Richtung Salzburg zu fahren. Kurz vor Frankfurt stieg ein griechischer Gastarbeiter zu, der mir nicht zutraute bis Griechenland per Velo zu kommen. In Würzburg stieg ich um, da der Zug nach Passau fuhr, und kam etwa 12h Sonntag morgens in Freilassing an.


 
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