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Die Zierkirsche im Herbst vom Schlafzimmerfenster aus

Frühmorgens der Blick hinab auf die Zierkirsche. Wie hell sie leuchtet!


 
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Nature vivante


 
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Rund um Kronberg


Habe mir drei Tage Urlaub nach der Autoausstellung genommen. Einen Gleittag und die beiden Ausgleichstage für die Arbeitssonntage. Gestern hatte ich mir eigentlich vorgenommen, die Steuer zu machen, aber als ich sah, dass das Wetter noch schlechter werden würde - heute ist hier endgültig der trübe, dunkle, regnerische Herbst angebrochen - bin ich gestern morgen um elf losgezogen nachdem die letzten Nieselregentropfen den Boden benetzt hatten.

Ursprünglich wollte ich ja einige Tage auf dem Rheinsteig wandern, dann hatte ich die Idee, auf dem Taunushöhenweg zu gehen, im Endeffekt habe ich jetzt nur eine Tagestour um Kronberg gemacht. Nach den dreihundert Kilometern Camino Ende Juli/Anfang August hat mich das Wanderfieber gepackt.

Ein paar Gründe für meine Wanderliebe:

  • Man sieht so viel mehr zu Fuß.
  • Gelegentlich trifft man sogar nette Leute, die einem was Interessantes erzählen können.
  • Den Weg zu finden, ist nicht immer trivial.
  • Aussichtspunkte sind gute Zwischenziele und weiten den Blick.
  • Am Abend tun die Beine und Füße weh, man merkt, dass man was getan hat, man spürt seinen Körper.

Um elf bin ich also los, Jörg schraubte bereits wieder im Hof an seinen Rädern herum, hat mich aber nicht gesehen. Über die S-Bahnlinie nach Kronberg bin ich rüber und folge ihr dann gen Nordwesten auf meiner Joggingstrecke. An der Jaguarniederlassung, Braun, dem Kiahändler, dem Möbelhaus Marktex und dem Campus Kronberg von Accenture vorbei. Höre Joni Mitchell's Neue, Shine, auf meiner Jukebox. Sie fängt vielversprechend mit einem vom Klavier dominierten Instrumentalstück an, das mich sehr an Don Juan's Reckless Daughter erinnert, wird aber nach einer Weile nervig. Plakative Weltuntergangstexte über Umweltzerstörung und das böse Geld. Mit jedem Album, das sie seit 1985 nachdem ich sie entdeckt hatte veröffentlicht hat, hat sie mich enttäuscht. Weiter durch die Mietskasernensiedlung von Kronberg vor dem S-Bahnhof.

Dort beginnt die eigentliche Wanderung, die in dem Buch Ein Ausflug in den Taunus beschrieben ist. Der Rundweg um Kronberg ist 17 km lang und wird durch einen schwarzen Punkt auf weißem Grund beschildert. Ich gehe also die Bleichstraße hoch und mache oben an der Frankfurter Straße angekommen unwillkürlich die Wendung nach rechts in Richtung Altstadt. Am Anfang der Fußgängerzone angekommen, suche ich vergeblich nach dem Schild mit dem schwarzen Punkt, gehe noch ein Stück weiter bis zu dem Platz, wo im Sommer die Tische einer Gaststätte draußen stehen. Gehe dann wieder zurück und kapiere plötzlich, dass ich einfach hätte geradeaus gehen sollen über die Hauptstraße und dann über den relativ neu gestalteten Berliner Platz. Ab jetzt einige Stationen, um es kürzer zu machen.

Erlebnisobstwiese in Kronthal (von Jörgs Bruder angelegt): Frühe Mittagsrast. Lerne wie die Baumstämme von Apfel, Birne, Quitte, Zwetschge und Kirsche aussehen (Spiel mit beweglichen, kleinen Früchtetäfelchen auf einem Tisch, die man dem darunterstehenden Stamm zuordnen muss). Der Bienenstock ist leer, ist wohl gerade keine Bienensaison. Aus der aus Zweigen aufgeschichten Naturhecke - habe den korrekten Namen vergessen - sprießen zwei Korkenzieherbäume (korrekter Name steht leider nicht dran). Bei denen muss ich immer an unseren Nachbarn denken, der uns so ein Ding vors Küchenfenster gepflanzt hat, keinen halben Meter von dem Zaun entfernt. Wir dürfen so viel abschneiden von den Blättern und Ästen, die auf unserer Seite sind wie wir wollen. Ist er nicht nett? Und wenn der Baum zu sehr stören würde, würde er ihn wieder wegnehmen (da nehm ich ihn bald beim Wort). Die Dinger wachsen in einem Affentempo und werden locker zehn Meter hoch.

Kronthal-Quellenpark: Die trübe Brühe im Kneippbad gesehen. Es blubberte in der Ecke. Erst dachte ich, das wäre eine Quelle. War aber nur eine Düse, die Luft ins Wasser blies. Zu feige, um ein Fußbad geschweige denn ein Armbad zu nehmen. Dreißig Sekunden sollte man schon drinbleiben mit den Gliedmaßen. Bis die Kälte beißt oder so ähnlich. Anschließend die Arme kreisen lassen bzw. sich auf der Wiese bewegen. War auf einer Tafel genau beschrieben. Die Quelle sprudelt ja derzeit nicht mehr. Angeblich wegen Druckpumpentests o.s.ä. Ich schätze ja eher, dass es an der mineralischen Zusammensetzung liegt. Kronthaler hat über 0,5 g Na auf den Liter. Chlor auch so 0,8 g. Wie man so eine Salzlake trinken kann, ist mir wirklich ein Rätsel. Als ich weiterstapfe und das Wegzeichen auf einem Baum auf der Wiese sehe, kommt mir ein Mann mit einer Plastiktüte entgegen. Wir kommen ins Gespräch. Er erzählt davon, dass der Quellenpark eine Ausgleichsfläche für Flörsheim ist (hat mit dem Flughafen zu tun). Wo er es sagt, sehe ich die Wildschweinspuren auch. Angeblich gibt es auf dem Hang zu meiner Rechten (Richtung Kronberg) Äskulapnattern (die Viecher werden bis zu 2 m lang, sind aber ungiftig). Früher haben die russischen Zaren hier gekurt, da Wiesbaden ihnen zu teuer war. In seiner Tüte sind Maronen, davon gibt es auf dem Hang Richtung Mammolshain, wo er herkommt und ich hingehe jede Menge. In meiner Wegbeschreibung steht etwas von Edelkastanien. Verstehe jetzt, dass es sich um Esskastanien handelt.

Mammolshain: Der Weg verläuft hier teilweise unattraktiv an der Straße. Es geht auch die bis zu 26%ige Steigung "Am Steinbruch" hoch, die sie beim Radrennen um den Henninger Turm hochkeuchen. Oben am Aussichtspunkt stelle ich fest, dass beide Akkus meiner Kamera leer sind. Hab mal wieder unnötig Gepäck mitgeschleppt. Anschließend weiter auf der Straße aus Mammolshain raus und dann rechts in den Wald rein.

Hardtbergturm (410 m): Liegt ca. 100 m abseits des Rundwegs. Bin die eiserne Wendeltruppe hoch, kaum Schwindelgefühl. Oben konnte man ganz gut die Mainebene sehen inklusive der Frankfurter Bürotürme. Außerdem natürlich die Sendemasten des großen Feldbergs. Hatte Schwierigkeiten die Burg Falkenstein zu erkennen.

Opel-Zoo: Habe eine Dromedarminifamilie beim Heufressen von der anderen Zaunseite beobachtet. Recht zutraulich und wenig beeindruckt von mir. Gesehen wie das Kleine sich erst mit den Vorderläufen hinlegt. Außerdem ein Steakhaus entdeckt am Eingang von der B455 (Wiesbaden - Bad Homburg) her, von wo man auch einen guten Blick auf die Zebras hat. Schweineteuer, ab ca. 20 Euros, müssen wir mal ausprobieren. Beef's Finest o.s.ä.

Burgruine Falkenstein (500 m): Liegt auch abseits des Wegs. Oben sitzen drei Frauen auf der Bank in der Sonne und quatschen. Ich gehe noch höher zum Turm, wo eine weitere Bank im Schatten ist. Höre dort etwas die sehr gute, düstere neue PJ Harvey (White Chalk) und esse das harte spanische Mandelnougat und trinke Evian Volvic. Phantastischer Blick gen Osten. Der Frankfurter Fernsehturm ist nur schemenhaft im Dunst zu erkennen. Ditto die Banktürme.

Jüdischer Friedhof im Wald hinter Falkenstein: Sehe ich zufällig vom Waldweg aus. Sehr kleiner Friedhof der jüdischen Gemeinde von Kronberg, den Großteil haben die Nazis zerstört. Liegt recht abseits und ziemlich weit weg von der Kronberger Altstadt. An der verschlossenen Eingangspforte (Schlüssel bei irgendeinem Amt in Königstein?) ein Schild, das ansagt, dass das Betreten des Friedhofs am Passahfest und zu anderen jüdischen Feiertagen für Juden tabu ist.

Bürgelplatte: Der Felshügel mit den Stufen sieht ziemlich verwunschen aus. Dachte erst das wäre der Viktoriatempel, der kam etwas später.

Viktoria-Tempel: Komischer Tempel. Eine eiserne Laube mit verschiedenen Motiven aus der Gegend in den sechseckigen Dachstirnseiten innen. Mache ein Päuschen auf der Bank und höre Äste und Eicheln herunterfallen. Eine Eichel schlägt mit Riesengetöse aufs Dach. Anschließend irritiert mich die Wegmarkierung. Es soll eine Richtungsänderung geben und nach der Karte geht es jetzt nach links. Laufe einen knappen Kilometer auf dem Hauptweg ohne weitere Wegzeichen. Gehe wieder zurück. Der richtige Weg geht geradeaus weiter nach unten.

Hünerberg (375 m): Ein kleiner Hügel inmitten des Waldes. Auf der Ostseite ist es plötzlich so viel heller und die Vegetation scheint auch üppiger.

Gehe über die B455 und lasse mich wieder von den Wegzeichen durcheinanderbringen. Es soll nach rechts gehen, da ist aber noch ein Zaun. Da wo es dann nach rechts geht, kein Schild mehr. Auch keine Bestätigungsmarkierung auf den ersten 50 Metern. Von Frankreich bin ich bessere Wegmarkierungen gewohnt. Da benutzen sie oft das X, um anzuzeigen, dass man auf dem falschen Weg ist. Sollte man evtl. mal dem Taunusklub sagen. Entscheide mich immer geradeaus nach Oberhöchstadt zu gehen und den Villenvorort Schönberg rechts liegen zu lassen. Von da dann über den Westerbach und nach Niederhöchstadt. Sehe unterwegs noch einen langbeinigen Vogel in den Streuobstwiesen herumstolzieren. Wahrscheinlich ein Reiher. Bin um halb sechs zu Hause.


 
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