Ach was!

"The Roaring Silence" war im Spätsommer 1975 meine Lieblingsscheibe. JD Preston Warehouse erinnert mich an die Zeit, als ich einige der im Netz zu bestaunenden Cover für diverse absolut rare (weil wirklich streng limitierte) Bootleg-Erstausgaben entworfen habe; und niemand hat daran verdient. Wir waren Fans! "Across the Universe" ist der Lennon-Song, der auch mich einst des öfteren zum Weinen gebracht hat (so wie später "Atmosphere" von JD). "Seventeen Seconds" macht mich nostalgisch, weil ich damals noch das Geld hatte, um mir wenigstens ein paar neue Scheiben zu kaufen. Und meine funeral music käme zwar nicht von Wagner, aber von Mahler: der 4. und 5. Satz seiner zweiten Sinfonie.

Meine erste selbst gekaufte Scheibe war "Mr. Tambourine Man" von den Byrds, im November 1965. Mein erster Gig waren die Bee Gees 1967 in der Stadthalle Bremen; die Vorgruppe waren nämlich Procol Harum; ich war trotz des ekligen Ambiente ergriffen, als sie "Repent Walpurgis" spielten. Und mein best gig? Schwer zu sagen. Am faszinierendsten war es wohl, als Dead Can Dance 1986 in der Bremer Hochschule für Technik gespielt haben, vor ein paar Leuten nur, denen diese Musik (DCD traten damals mit zwei Posaunisten und zwei Cellisten auf) absolut gar nichts zu sagen schien. Unvergeßlich sind auch die Chameleons 1983 in der Schauburg, New Order im Mai 1981 im SO 36, The Cure 1980 in der Herforder Scala (knallgrünes Licht bei "The Forest"), das Studio der Frühen Musik 1973 in der Oberen Bremer Rathaushalle (frühester Mittelalter-Pop - welcher Grufti weiß das?), Steeleye Span 1972 auf dem Bremer Marktplatz - oder Soft Machine, noch mit Robert Wyatt, 1970 in der Gondel; oder Colosseum (mit Jon Hiseman, meinem ersten Lieblingsdrummer - ach, da war ja vorher noch Keith Moon ...) 1970 im Sendesaal von Radio Bremen. All das für ein paar Mark und völlig streßfrei.

Ach ja ...