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Time is nature's way to keep everything from happening all at once.

John Wheeler (via)


 
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Liebe und Unvollkommenheit



Je mehr einer die Menschen und ihre Welt liebt, um so mehr will er sie verbessern.

Hermann Kesten: Filialen des Parnaß

Das war das interessanteste Zitat, das ich zum Schlagwort Veränderung gefunden habe. Das ist nämlich gerade das Thema beim aktuellen National Blog Posting Month, bei dem ich theoretisch noch mitmachen kann. Ich glaube es ist wichtig, dass da in dem Zitat "verbessern" und nicht "verändern" steht. Wieviele Liebesbeziehungen sind schon dadurch zerstört worden, dass der eine versucht hat, den anderen so zu ändern, wie er ihn haben wollte. Ansonsten kann man den Satz natürlich auch auf sich selbst beziehen. Je mehr einer sich selbst liebt, desto mehr will er sich selbst verbessern. Im Umkehrschluss heißt das dann natürlich, dass Menschen, die sich als perfekt ansehen, sich nicht lieben. Mir gefällt an diesem Liebeskonzept, dass es dynamisch ist, ein Prozess, kein Zustand. An der Liebe muss man arbeiten.


 
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irrealis & asymmetrie


ich glaube nicht an gott. aber wenn es gott gäbe, dann würde er an mich glauben. denn sonst hätte er mich ja - wenn es ihn gäbe - wohl kaum geschaffen. dieser simple gedanke bringt mich gerade etwas aus der fassung. im grunde stimmt es ja auch nicht, dass ich nicht an gott glaube. ich glaube nicht an den schöpfergott im christentum. das macht die sache aber um keinen deut einfacher. nehmen wir mal an, es gäbe ihn nicht. dann wären wir menschen einfach so zufällig auf der erde gelandet und würden sie genauso zufällig wieder verlassen. geworfensein, existenzialismus, absurdes theater blabla. so richtig glauben kann ich das aber auch nicht. vielleicht sollte man doch die keunergeschichte über den lieben gott mal ein bisschen auf den kopf stellen. wenn es für gott einen unterschied macht, ob wir unser leben in den sand setzen oder was draus machen (das können am ende nur wir selbst einschätzen), dann braucht er uns. dann musste er uns schaffen. dann wäre er nicht frei, aber wir wären es weil wir ja schon ein oder zwei freiheitsgrade haben in unserem leben. eigentlich möchte ich die ganze zeit "es" statt "er" schreiben, aber es geht nicht. es ist tot.

(file under seit44jahrengegendiewandrennenundimmernochnichtgenugdavonhaben)


 
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Eingesperrt im Raum


Kaspar Hauser und sein Lehrer Georg Friedrich Daumer vor dem Turm, in dem Kaspar die ersten 16 Jahre seines Lebens verbracht hat

KH: Das ist aber hoch. Das muss ein großer Mann gewesen sein, der das gebaut hat. Den möcht ich gerne kennenlernen.

GFD: Nein, Kaspar, ein Baumeister braucht nicht so groß sein wie ein Turm. Da gibt es Gerüste. Da führ ich dich heute noch zu einer Baustelle hin. In diesem Turm, hinter diesem Fensterchen dort hast du gewohnt. Erinnerst du dich noch?

KH: Das ist nicht möglich.

GFD: Wie meinst du das?

KH: Weil der Raum nur ein paar Schritte groß ist.

GFD: Versteh ich immer noch nicht.

KH: Wenn ich mich in dem Raum umsehe, dann ist rechts und links, vorwärts und rückwärts nur Raum. Sehe ich mich aber den Turm an ...

GFD: Nicht mich. Mir. Mir.

KH: ... und ich drehe mich um ... (dreht sich um) ... dann ist der Turm weg. Also ist der Raum größer wie der Turm.

GFD: Nein, Kaspar. So geht's nicht. Da musst du schon mehr drüber nachdenken. Versteh ich immer noch nicht. Wie meinst du das?

(Aus Werner Herzogs Film Jeder für sich und Gott gegen alle)


 
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Wenn Sisyphos seinen Stein den Berg hochrollt weiß er dann schon, dass der Stein vom Gipfel wieder zurückrollen wird - bei Camus ist es so - oder hofft er insgeheim, dass die Plackerei oben ein Ende haben wird? Und was wäre schwerer zu ertragen, die Einsicht in die völlige Sinnlosigkeit seines Tuns oder das immer wieder zerstörte Fünkchen Hoffnung, wenn er oben ankommt? Und zuletzt die Frage, ob mein Leben eher dem einen oder anderen Pattern folgt. Die ist wahrscheinlich am einfachsten zu beantworten.


 
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"Il faut imaginer Sisyphe heureux."

Einer der seltenen Fälle wo das Französische kürzer und prägnanter als die Übersetzungen sind. Vielleicht weil Camus kein echter Franzose ist.

Wieso steht da in der deutschen Übersetzung etwas von einem glücklichen Menschen? Sisyphos ist zwar weder Gott noch Halbgott (weder seine Mutter noch sein Vater sind Götter), aber er ist ein Held, eine mythologische Figur. Und um glücklich zu sein, wenn man einen Stein den Berg hinaufrollt, der immer wieder kurz vor dem Gipfel zurückrollt, kann man kein Mensch sein. Ich glaube, dass Camus sich hier auf den Übermenschen Nietzsches bezieht. Den Menschen, der ohne Gott leben kann. Ewig leben. Inklusive ewiger Wiederkehr. Ohne Ziel glücklich sein, das hat ja nicht mal Buddha geschafft.

Das "il faut" deutet ebenfalls darauf hin, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Es gibt keine Wahl. Man muss. Ihn sich glücklich vorstellen. Obwohl man eigentlich nicht kann.

Nur die letzten 3 1/2 Seiten im Le Mythe de Sisyphe sind über Sisyphos. Die letzten. Da steuert das Buch hin. Im Buch zumindest ist Sisyphos das Ziel.

Es könnte natürlich sein, dass Sisyphos sich der Sinnlosigkeit seines Tuns nicht bewusst ist. Dass er glücklich ist weil er nicht über den Tellerrand des rauf und runter hinausguckt. Und insgeheim hofft, dass oben das Ziel, die Erlösung auf ihn wartet. Sehr unwahrscheinlich, wenn man berücksichtigt, dass er der Klügste ist.


 
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es ist nicht nur so, dass die ersten dreissig sekunden, die entscheidenden sind. meistens stimmt der erste eindruck auch. allerdings wenn er nicht stimmt, dann stimmt er überhaupt nicht.


 
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Politiker können konkrete, quantifizierte Versprechen abgeben und erklären, dass sie daran gemessen werden wollen und dass sie bei Nichteinlösung des Versprechens nicht wieder für ihr hohes Amt kandidieren werden. Erklärungen dieser Art sind inzwischen so bedeutungslos, dass sogar die jeweilige Opposition in der Regel äusserst vorsichtig ist, daran später noch einmal zu erinnern. Die Scham, die sich mit einem gebrochenen Versprechen normalerweise verbindet, ist den meisten Politikern ganz fremd geworden. Und die Leute nehmen das nicht einmal mehr übel. ... Scham ist ein natürliches Gefühl, das sich einstellt, wenn jemand konfrontiert wird mit der Tatsache, dass er - jenseits und vor allem Wollen - nicht der ist, der er gern wäre, zu sein glaubte oder zu sein vorgibt. Dass er nicht Herr im eigenen Haus ist, diese Entdeckung ist objektiv eine Beschämung des Menschen. Der Mensch erlebt das nicht als Normalität, freilich auch nicht als Schuld. Die Lehre von den Folgen der Erbsünde wird dem tatsächlichen Phänomen viel eher gerecht. Sich schämen können heisst an seiner Selbstachtung festhalten, ohne sich zu belügen und ohne in Zynismus zu verfallen. Scheu und Scham sind die zarten Wurzeln der Menschlichkeit. Eine Ethik, die das richtige Leben als eine Technologie selbstloser Optimierung der Welt versteht, reisst diese Wurzeln ebenso aus wie der Zynismus skrupelloser Selbstbehauptung. - Man muss sich selbst lieben, um sich schämen zu können.

Aus einem Essay über die Scham von Robert Spaemann in der Neuen Zürcher Zeitung


 
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Change of perspective


Nobody has ever asked me if I wanted to live before I was born. Life is unfair.

Life is a present nobody has wished for. That's something we all have in common. Life is about sharing this dilemma and making the best out of it.


 
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Realpolitik


Ein Kompromiß ist nur dann gerecht, brauchbar und dauerhaft, wenn beide Partner damit gleich unzufrieden sind.

Henry Kissinger (Quelle)

Translation by me as I could not find the quote on the web:

A compromise is only fair, viable and durable if both partners are equally discontent with it.

 
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